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WGSN x Berlin Fashion Week

Von der Pariser bis hin zur Berliner Fashion Week – der Jahresbeginn ist in der Branche für Trendprognosen immer wieder ein aufregendes Ereignis voller neuer Erkenntnisse.
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So nahm Ashley Krupnik, Senior-Direktorin bei WGSN Mindset, an der Berlin Fashion Week teil und hielt auf der Veranstaltung "METAMORPHOSIS – dialogues about change" des Fashion Council Germany eine Keynote-Rede zum Thema "Your Future Consumer – a Catalyst for Redirection" (dt.: "Ihre zukünftigen Verbraucher – ein Katalysator für die Neuausrichtung").

In ihrem Vortrag ging Krupnik der Frage nach, wie sich die grundlegenden, größtenteils von Emotionen getriebenen Denk- und Verhaltensweisen der Verbraucher auf die Entwicklung zirkulärer Prozesse, Innovationen und nachhaltigen Handelns in der Modebranche auswirken könnten.

Dabei wurden die folgenden drei Schlüsselstrategien behandelt, während Krupnik auch die zukünftigen Verhaltensweisen der Verbraucher analysierte:

  • Lösungsorientierte Ansätze: Diese Strategie verdeutlicht, wie man auf die Verhaltensänderungen der Verbraucher und die Lücke zwischen Absicht und Handlung reagieren kann, indem praxisnahe Lösungen mit kleinen, erreichbaren Maßnahmen gefördert werden.
  • Mehrwert schaffen: Hier wird aufgezeigt, wie man Trend-Widersprüche und Unterbrechungen im Mikrotrend-Zyklus angehen kann, indem man wertvolle Lösungen bietet, die den negativen Auswirkungen unerreichbarer Mikrotrends entgegenwirken.
  • Verankern Sie Transparenz in Ihrem Handel: Diese Strategie hebt hervor, dass Marken von Anfang an transparent über ihre nachhaltigen Maßnahmen kommunizieren sollten, um auf die veränderte Haltung der Verbraucher zu reagieren, die durch einen Konsum-Burnout ausgelöst wurde.
     
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Ausgehend von der Grundstimmung, dass sich die Modebranche in einer Ära des polarisierten Konsums befindet, wurde die Frage aufgeworfen, wie die Branche Veränderungen anstoßen kann. Zwar gab es keine einheitliche Antwort, doch die Diskussion drehte sich gleichermaßen um Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie auch um die treibenden Kräfte der Modebranche – nämlich Kreativität und Passion.

Besonders die Kreativität prägte die Berliner Fashion Week, als die digitale Kollektion des Designers Taskin Goec am 2. Februar auf der "MOTOR: The Berlin Edition", einer digitalen Modemesse, präsentiert wurde. Auch die Auswahl aufstrebender Berliner Designer:innen im Rahmen des "DER BERLINER SALON" in der Gemäldegalerie, die durch eine sorgfältige Kuratierung geprägt war, stieß auf große Begeisterung.

Dieser kreative Austausch setzte sich auf der inhaltlichen Ebene fort, als Rebecca Hill, Autorin von "Drapers & Marie Claire", eine brillante Podiumsdiskussion zum Thema "Veränderungen in der Einzelhandelslandschaft" leitete. Robin Balser, Gründer und CEO von VINOKILO, teilte derweil die beeindruckende Erfolgsgeschichte seiner Plattform – angefangen bei der Einführung des Vintage-Shoppings im Jahr 2016 bis hin zum Verkauf von über einer Million Kilogramm Vintage-Kleidung seit der Markteinführung.

Der Fokus auf Nachhaltigkeit setzte sich auch bei anderen Präsentationen fort. Sydney Nwakanma, Designer und Gründer von Emeka Suits, verwies auf die riesige Menge an ungenutztem Kleidungsabfall. Um diesem Problem entgegenzuwirken, erklärte Nwakanma, dass er mit einem Team von Schneider:innen in Afrika zusammenarbeitet, um gespendete und überschüssige Stoffe zu verarbeiten, die zuvor in großen Bündeln nach Afrika transportiert wurden.

Zudem sprach Jules Volleberg, Mitbegründer von APOC, über die Kreativität sowohl im digitalen als auch im physischen Raum. Dabei hob er umweltbewusste Künstler:innen und Designer:innen hervor und betonte gleichzeitig die Bedeutung von Stil und Individualität. APOC, dessen Name sich aus den Begriffen "Anthropozän" – dem Zeitalter, in dem der Mensch die Welt mit seinen Handlungen maßgeblich beeinflusst – und "Epoche" zusammensetzt, spielt zudem auf das Wort "Apokalypse" an. Außerdem veranstaltet das Unternehmen vom 26. Februar bis zum 2. März ein Pop-up-Event in Paris.

Niki de Schryver, CEO und Gründerin von COSH!, einer Plattform für bewussten Konsum, teilte überzeugende Daten zur Analyse der Kleiderschränke von Verbrauchern der Generationen Z und der Millennials und hob dabei echte, generationsbedingte Verhaltensunterschiede in Bezug auf Nachhaltigkeit hervor.

Schließlich präsentierten Cecilie Thorsmark, CEO der Copenhagen Fashion Week, und Scott Lipinski, CEO des Fashion Council Germany, wie ihre jeweiligen Modewochen Nachhaltigkeitsanforderungen für alle teilnehmenden Marken umsetzen. Dabei wurde die Komplexität des Prozesses deutlich, beginnend bei der Auswahl der wirkungsvollsten Nachhaltigkeitskriterien, die in die Prüfkriterien aufgenommen werden, bis hin zur Notwendigkeit, externe Agenturen in die Umsetzung dieser Kontrollen einzubeziehen. Diese sorgfältige und systematische Herangehensweise hat bereits konkrete Erfolge erzielt, wie zum Beispiel die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Marken, die nach Erfüllung strenger Anforderungen eine B-Corp-Zertifizierung erhalten haben – dies ist ein klarer Beweis dafür, dass echte Veränderungen in der Branche möglich sind.

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Zusammenfassend zeigen diese Veranstaltung und die geführten Dialoge, wie inspirierende Gespräche uns dazu anregen können, unser Handeln bewusster zu reflektieren und somit eine nachhaltigere Zukunft für alle zu schaffen.

In diesem Kontext spielte auch das gesamte Team des Fashion Council Germany – einschließlich Masjien Agency, Ann Claes, Stefan Brunner und Daniela Eichhorn – eine entscheidende Rolle. Sie boten nicht nur eine Plattform für die Präsentation der H/W-Kollektionen, sondern auch einen Raum, in dem Ideen und Prinzipien diskutiert wurden, die die Zukunft der Modebranche maßgeblich beeinflussen werden.

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